Quellen: Auf Basis des Artikels
http://gemeinden.erzbistum-koeln.de/johannes-der-taeufer-mariae-himmelfahrt/service/kirchen_nav/rundgang_st._johannes/ und Festschrift 500 Jahre
St.-Sebastianus Bruderschaft 1484 Erkrath e.V.
Besonderer Dank an Christian Hoffmann für die Überlassung des Films.
Die katholische Pfarrkirche "Sankt Johannes der Täufer" besitzt drei Glocken. Die größte und älteste stammt aus dem Jahr 1454 und bittet den Apostel Johannes um seinen Beistand. Vermutlich war Johannes der Evangelist der erste Pfarrpatron dieser Kirche.
Die kleinste Glocke weist auf die Existenz der Sankt Sebastianus Bruderschaft hin und stammt aus dem Jahr 1500. Daher ist das Gründungsjahr der Bruderschaft 1484 durchaus wahrscheinlich. Die Glocke trägt die Inschrift
"SEBASTIANUS HEISCHE ICH -
ZU DESZEN BRUDERSCHAFT HÖRE ICH
- ZU EHREN GOTTES LUDE MICH
Renovata anno MDCLXXVIII
Adolph Beitels Pastor".
Glockengeläut von Sankt Johannes der Täufer zu Erkrath. Quelle: Youtube, Urheber: Romanikant
Während des zweiten Weltkrieges wurden 1942 zwei der Glocken abtransportiert und sollten zugunsten von Kriegsgerät eingeschmolzen werden - darunter auch die Sebastianus-Glocke, die vermutlich von der Bruderschaft gestiftet oder mitfinanziert war.
Pfarrer Dr. Mohnen fand die abtransportierten Glocken nach dem Krieg 1947 in Hamburg auf einem "Glockenfriedhof" und brachte sie zurück nach Erkrath. Auf einem geschmückten Heuwagen wurden die Glocken von Haus Morp aus zur Kirche gefahren, mit festlichem Geleit der Bruderschaft, hier insbesondere des Reitercorps. Ludwig Weyer, "Fahnenschmied" des Reitercorps, fuhr den festlich geschmückten und mit sechs Kaltblütern bespannten Wagen durch Erkrath. Auch die Erkrather Bevölkerung nahm großen Anteil.
Video: Demontage 1942 und Heimholung 1947 der Glocken. Quelle: Christian Hoffmann.