Für Glaube, Sitte, Heimat

Die Begriffe symbolisieren die Grundwerte, die sich die Bruderschaften von Beginn an zu eigen gemacht haben – auch wenn der Wahlspruch „Für Glaube, Sitte und Heimat“ erst in den letzten Jahrzehnten entstanden ist.

Manche mögen diese Worte heute als altmodisch oder überholt empfinden. Doch sie stehen für Werte, die der Bruderschaft seit jeher von großer Bedeutung sind. Was war den Menschen in den vergangenen 500 Jahren wichtig? Sie haben viel erlebt, vieles ertragen und immer wieder erkannt, was wirklich zählt – damals wie heute: den Glauben zu bewahren, die Heimat zu schützen und ein geordnetes Miteinander zu pflegen, das auf gemeinsamen Werten und Idealen basiert.


Gerade in dieser Zeit erscheinen die Begriffe Glaube, Sitte und Heimat aktueller denn je – als Fundament, dem die Bruderschaft und die gesamte Gemeinschaft weiterhin Bedeutung beimessen sollten.


Glaube

Die Bruderschaften entstanden im Mittelalter und dienten zunächst als Bürgerwehren, die die HEIMAT vor Überfällen schützten und kirchliche Veranstaltungen begleiteten. Besonders in Krisenzeiten, wie während der Pest, zeichneten sich die Bruderschaften durch Nächstenliebe und Gemeinnützigkeit aus. Ob dies auch für die Erkrather Bruderschaft zutraf, lässt sich mangels historischer Aufzeichnungen nur vermuten.

 

Von Anfang an waren die Bruderschaften stark christlich geprägt. Noch heute legt die Satzung der 
St. Sebastianus-Bruderschaft 1484 Erkrath e.V. fest:

 

„Die Bruderschaft ist eine Vereinigung katholischer Männer, die sich verpflichten, neben der Pflege des rheinischen Schützenbrauchtums insbesondere:

  • das religiöse Leben zu fördern, insbesondere die Verehrung des Allerheiligsten Altarsakraments und die Heiligung des Sonntags,
  • Werke der christlichen Nächstenliebe zu üben,
  • ein gesundes Volkstum auf der Grundlage christlicher Sitte zu bewahren,
  • und zur staatsbürgerlichen Erziehung nach katholischen Grundsätzen beizutragen.“

Die Bruderschaft versteht sich als kirchlicher Verein, der selbstlos tätig ist und keine parteipolitischen Interessen verfolgt. Dennoch steht sie auch Nicht-Christen offen, sofern sie die Grundwerte der Bruderschaft anerkennen und leben.

 

Das Hochfest der Bruderschaft ist der Fronleichnamstag, an dem sie sich seit Generationen aktiv an der Prozession beteiligt. Am darauffolgenden Tag beginnt das Schützenfest mit einer feierlichen Messe und endet mit der feierlichen Proklamation des neuen Königs- und Prinzenpaares vor dem Pfarrhaus. Seit einigen Jahren gehört auch ein Pagenprinzenpaar dazu – Ausdruck der besonderen Bedeutung, die der Nachwuchsförderung zukommt. Aus der Gruppe der Schilderträger wurde ein eigenes Pagencorps gegründet, das sich ebenso wie die Jungschützen regelmäßig trifft und altersgerecht den Schießsport unter professioneller Aufsicht betreibt.

 

Zu Jahresbeginn feiert die Bruderschaft den Namenstag des Heiligen Sebastianus am 20. Januar mit einem Hochamt, bei dem auch der Verstorbenen gedacht wird. Die weltliche Feier dieses Anlasses bildet das traditionelle Titularfest.

Darüber hinaus engagiert sich die Bruderschaft vielfältig für die christliche Gemeinschaft in Erkrath. Dazu gehören unter anderem:

  • die Pflege des Heiligenhäuschens,
  • die Stiftung kirchlicher Gegenstände,
  • die Erhaltung und Beleuchtung der Kirche,
  • sowie das Vorleben und Weitergeben christlicher Werte.


Sitte

Der Begriff SITTE wird heute nur noch selten verwendet. Ursprünglich lautete das Motto der Bruderschaft „Glaube, Liebe, Heimat“. Die Anpassung betont, dass es nicht nur um Nächstenliebe, sondern auch um die praktische Bewahrung christlicher Lebenswerte geht.

 

Die Mitglieder der Bruderschaft sollten sich gemeinnützig engagieren, den Glauben bewahren und die Ideale des Heiligen Sebastianus weitergeben.

 

Der Schießsport ist dabei nicht nur Tradition, sondern auch ein Mittel zur Wertevermittlung. Disziplin, Rücksichtnahme, Fokussierung auf Ziele, das Einhalten von Regeln, Kameradschaft und organisatorische Verantwortung sind zentrale Aspekte, die zur persönlichen Entwicklung beitragen.

Die ersten Schützengilden entstanden im 12. Jahrhundert, die erste urkundliche Erwähnung im Düsseldorfer Raum stammt aus dem Jahr 1190. Spätestens 1484 formierte sich auch in Erkrath eine Bruderschaft, die sich aktiv für die Entwicklung des jungen Ortes engagierte.

Viele Erkrather Familien sind seit Generationen in der Stadt und der Bruderschaft verwurzelt. Ihr Engagement zeigt sich in der Pflege öffentlicher Einrichtungen, wie:

  • dem Heiligenhäuschen,
  • dem Hochkreuz am Eickener Busch,
  • der Außenbeleuchtung der Kirche und vielen weiteren Projekten.

Auch in akuten Situationen beweist die Bruderschaft ihre Verbundenheit mit der Heimat – so zögerten einige Mitglieder nicht, bei der Rettung des brennenden Kirchturms zu helfen.

 

Das jährliche Schützen- und Volksfest lädt die gesamte Erkrather Bevölkerung ein und bietet eine traditionsreiche Möglichkeit der Begegnung. Ursprünglich entstanden in einer Zeit mit wenigen Freizeitangeboten, bleibt es auch heute ein fester Bestandteil des lokalen Lebens.

 

Seit über 530 Jahren bewahrt die Erkrather Bruderschaft die Heimat. In einer Welt, die immer dynamischer wird und Mobilität oft zur Entwurzelung führt, bleibt sie ein Anker – ein Ort der Verbundenheit mit der eigenen Herkunft.

Die St. Sebastianus Bruderschaft 1484 Erkrath e.V. kann für viele ein Heimathafen sein – eine Verbindung „nach Hause“.
 


Heimat

Quellen: 
http://schuetzen.erzbistum-koeln.de/Wir/glaube_sitte_heimat.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Schützenbruderschaft

© Sankt Sebastianus Bruderschaft 1484 Erkrath e.V. 

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