Das Leben des heiligen Sebastian

Autor: Theo Meyer

 

Der Legende nach wurde Sebastian in Narbonne, Südfrankreich, geboren und verbrachte seine Jugend in Mailand, wohin er gemeinsam mit seiner Mutter, einer Italienerin, gezogen war. Seine eindrucksvolle und kräftige Erscheinung machte ihn für den Soldatenberuf prädestiniert. 

 

Tatsächlich trat er im Jahr 283 n. Chr. in das Heer von Kaiser Carinus ein und diente zunächst in Mailand, später in Rom. Zu dieser Zeit hatte die Christenverfolgung vorübergehend nachgelassen.

 

Nach dem Tod des Kaisers übernahm der grausame Diokletian die Herrschaft. Er schätzte Sebastian wegen seines tapferen und entschlossenen Auftretens und ernannte ihn zum Palasthauptmann sowie zum Oberbefehlshaber seiner Leibgarde.

 

Während der zehnten und besonders grausamen Christenverfolgung nutzte Sebastian seine hohe Stellung am kaiserlichen Hof, um seinen christlichen Glaubensgenossen beizustehen. Er besuchte sie in den Gefängnissen und auf den Straßen, spendete Trost und stärkte sie in ihrem Glauben.

Statue des heiligen Sebastianus neben der Pfarrkirche St. Johannes der Täufer. 
Bild: Peter Adelskamp

Als Kaiser Diokletian erfuhr, dass sich Sebastian selbst dem christlichen Glauben zugewandt hatte, warf er ihm Undank und Verrat vor. Vor einem Soldatengericht wurde Sebastian zum Tode verurteilt. Auf dem Richtplatz band man ihn an einen Baum, und mauretanische Bogenschützen, nach dem Vollstreckungsbefehl des zuständigen Kommandanten schossen zahlreiche Pfeile auf ihn.

 


Verurteilung und Tod

Statue des Heiligen Sebastianus aus der Kathedrale von Palma (Mallorca). 

Foto: Peter Adelskamp

Als sein regloser Körper zu Boden sank, sollte die Christin Irene den vermeintlichen Leichnam bergen und bestatten. Doch sie erkannte, dass Sebastian noch am Leben war. Sie nahm ihn mit in ihr Haus, entfernte die Pfeile und pflegte ihn, bis er wieder genesen war.

 

Irenes Ehemann, Kastulus, der als Kämmerer am Hof Diokletians diente, hatte zuvor ebenfalls das Martyrium erlitten.

 

Nach seiner Genesung suchte Sebastian den Kaiser erneut auf und stellte sich ihm auf der Treppe des kaiserlichen Palastes entgegen. Er prangerte die andauernde Christenverfolgung an und rief aus: „Sebastian preist den Gott, der ihn vom Tode errettet.“ Diese Worte entfachten den Zorn des Kaisers. In blinder Wut befahl er, Sebastian endgültig hinzurichten.

 

Diesmal wurde Sebastian in der Arena am Palatin mit Knüppeln zu Tode geprügelt. Am 20. Januar 288 n. Chr. erlag er seinen schweren Verletzungen. Anschließend warfen die Henker seinen Leichnam in eine große Kloake.

 

Die christliche Matrone Lucina ließ den Körper heimlich bergen und bestattete ihn am Eingang einer unterirdischen Begräbnisstätte an der Via Appia in Rom, nahe der Apostel-Basilika, die heute als „San Sebastiano“ bekannt ist.

 

Nach der verheerenden Pest in Rom im Jahr 680 n. Chr. glaubte man, die Krankheit werde durch unsichtbare Pfeile Gottes übertragen. Da Sebastian die Pfeile des Martyriums überlebte, wurde er fortan als Schutzpatron gegen Pestkrankheiten verehrt, insbesondere in vielen Teilen Europas.

 

Über Jahrhunderte hinweg blieb Sebastian zudem Schutzpatron zahlreicher Bruderschaften, die ihn für seine Standhaftigkeit und seinen Glauben verehrten.

Quellen:
(1)    „Estote Fortes“ von Dr. Peter Louis
(2)    „Der heilige Sebastianus“ 1935


Weihegebet des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften 
zum heiligen Sebastian

Heiliger Sebastian, die Historischen Deutschen Schützenbruderschaften haben Dich zum Patron erwählt und sich Deinem Schutz anempfohlen. Wir bitten Dich um Deine Fürsprache am Throne Christi, unseres Königs.

Halte Deine schirmende Hand über uns, Deine Schützen, unsere Familien und über alle Menschen in Not und Bedrängnis. Erbitte denen, die unsere Gemeinschaft führen, Weisheit und Einsicht und stärke sie für ihre Aufgaben. Sei besonders nahe unseren Jungschützen.

Festige uns in der Treue zu unseren Idealen, auf dass wir unser Leben glaubwürdig gestalten und uns mutig einsetzen für die Verwirklichung unserer Ideale Glaube, Sitte und Heimat.
Stärke in uns den Willen, den christlichen Glauben zu verkünden und ihn in unserem Leben zu verwirklichen.


Hilf uns, Gott und den Nächsten zu lieben und das Leben zu schützen, auf dass Gott durch unser Leben und das Leben unserer Gemeinschaft verherrlicht werde.

Lege beim Vater Fürsprache ein für die Verstorbenen unserer Familien und unserer Bruderschaften.

Heiliger Sebastian, Dir seien unsere Bruderschaften geweiht. Begleite uns, damit all unser Tun und Lassen geschehe zur Ehre des Dreifaltigen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.

© Sankt Sebastianus Bruderschaft 1484 Erkrath e.V. 

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